Auf Anregung von Karl Schubsky, damals Kulturreferent der Israelitischen Kultusgemeinde in München, wurde im Frühsommer 1991 aus Teilnehmern des Montagstanzkurses für Israelische Tänze, ein Kurs im Rahmen des Programmes des Jugend- und Kulturzentrums der IKG in der Prinzregentenstr. 91 (Rgb., Garagentor), eine Aufführgruppe gegründet.
Eine längere Diskussion unter den im wesentlichen nicht-jüdischen Gruppenmitgliedern führte schließlich zu dem Gruppennamen 'Be-Yachad', das aus dem Hebräischen übernommene Wort für 'gemeinsam' oder 'zusammen'. Darin sollte sich die in der praktischen Gruppenarbeit vollzogene Zusammenarbeit zwischen Juden und Nichtjuden widerspiegeln. Es ist heute nämlich als Tatsache zu verzeichnen, dass es - zumindest in Deutschland - ohne die aktive Beteiligung der nichtjüdischen Deutschen gar keine israelischen Tänze gäbe.
Dies ist zumindest gültig für die Tanzabende so großer Gemeinden wie Berlin, München oder Stuttgart. Großstädte wie Hamburg, Düsseldorf oder Essen können etwa überhaupt keine regelmäßigen Abende (= Treffen, Kurse) für Israelische Tänze vorweisen (vgl. die Seite mit Tanzkursen in Deutschland).
Da es für den Zuschauer äußerst langweilig ist, auf der Bühne permanent im Kreis tanzende Enthusiasten zu beobachten, übernahmen wir zwar im wesentlichen die Choreographien bereits bestehender israelischer Tänze und änderten schließlich diese Choreographien als 'bühnentauglich' entsprechend ab. Über die Dauer von acht Jahren war eine rege Fluktuation der Mitglieder der Gruppe zu verzeichnen: Aus der Urbesetzung von 14 Gruppenmitgliedern waren bei der bislang letzten Aufführung im August 2005 nurmehr fünf durchgehend dabei (nämlich: Katrin Behnke, Matti Goldschmidt, Andrea Loidl, Monika Schnierer und Tina Zill).
Vor allem aus Termingründen und mangelnder Zeitabstimmung für Proben der voll im Berufsleben stehenden Mitglieder konnte zwischen 1999 und 2004 kein gruppeninterner Konsenz für eine weitere Aufführung gefunden werden. Aus der eigenen Gemeindejugend der IKG war bislang das Zustandekommen einer sog. "jüdischen Aufführgruppe" nicht möglich.
Im November 2005 fand vorläufig die letzte Aufführung der Gruppe statt. Uneinigkeit unter den Mitgliedern führte schließlich zur Auflösung der Tanzgruppe Anfang 2006.
PS: Erst im Jahre 1999 erfuhren wir, dass die Brandeis Universität in Boston (Mass.) eine Aufführgruppe für israelische Tänze mit dem Namen "B'yachad" führt. Ähnlich wie die Münchener Gruppe ist B'yachad eigenverantwortlich für die Choreographie, die Musikauswahl sowie die Kostüme. Im Gegensatz zu Be-Yachad trifft sich B'yachad allerdings 2 x wöchentlich zu Proben und ist somit überaus aktiv. Unseren Recherchen zufolge existiert die Gruppe mit diesem Namen seit mindestens 1975.