Israelisches Tanzhaus e.V.
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Tanzreisen nach Israel


Mögliche politische Gründe, warum Tanzreisen nach Israel mangels Teilnahme ausfallen müssen

Als Gründe der zaghaften Anmeldungen in den Jahren 2000 und 2001 glauben wir, folgende Stichpunkte nennen zu können:

  • Die politische Lage. Es hat an dieser Stelle wenig Sinn, vor allem unerfahrenen Nahosttouristen gegenüber zu betonen, daß die in der deutschen Öffentlichkeit wiedergegebene Unruhesituation in Israel bzw. den autonomen (und besetzten) Gebieten generell nur schwerpunktmäßig an immer wieder den gleichen Zentren zutage tritt, etwa in Gaza oder in Hebron. Auch in der Vergangenheit - und wir fahren vereinsintern seit 1993 (eher zufällig parallel mit dem Beginn der Friedensverhandlungen) regelmäßig nach Israel - gab es immer wieder ähnliche tumultartige Situationen im Land, von denen wir auf unseren Reisen definitiv nichts merkten... Es erübrigt sich zu erwähnen, daß wir unsere Route ggf. den Umständen anpaßten, so daß niemals auch nur eine annähernde (politische) Sicherheitsgefahr für die einzelnen Teilnehmer in Kauf genommen wurde. Wenngleich das ITH selbstverständlich niemals eine Garantie für einen politisch und sicherheitstechnisch reibungslosen Tourenverlauf geben könnte!

  • Die finanzielle Seite. Der israelische Tourismus hat sich im Millenniumstaumel (angeblich das Jahr 2000) absolut überschätzt, es kamen wesentlich weniger Touristen als prognostiziert. Zum anderen ist vor allem in den Autonomen Gebieten aufgrund der Aqsa-Intifada der Tourismus praktisch zum Stillstand gekommen, die Millenniumsinvestitionen haben viele arabische Unternehmer in den Bankrott getrieben. Darüberhinaus - nicht nur gilt der NIS (Neue israelische Scheqel) gemäß der Jerusalem Post derzeit als einer der stärksten Währungen der Welt, was Israel zu einem teuren Urlaubsland macht, der Tourismus wird in Israel in US $ kalkuliert - sehr zum Nachteil der EUR-Länder, die z.B. von DM 1,65 noch vor 3 Jahren heute rund DM 2,25 für den US $ zahlen müssen. Eigentlich müßten wir die Reise, die 1994 DM 2.300,- kostete, heute für DM 2.900,- oder gar mehr anbieten... Wären wir ein andererseits normales Touristikunternehmen, könnten wir Verluste in Reise X mit Gewinnen aus Reise Y ausgleichen! Wir sind aber lediglich ein Verein, der zwar nicht exorbitant gewinnbringend, aber doch rentabel arbeiten muß - Verluste wären aus der Privattasche des Vorstands auszugleichen.
Wie dem auch sei, im Moment ist es fraglich, ob wir für die geplante Reise im Jahre 2002 eine vernünftige Anzahl von Interessenten zusammenbekommen werden. Es ist allerdings ein Faktum, daß die feigen und menschenverachtenden Selbstmordattentate angeblicher "Märtyrer" den Tourismus in Israel erheblich geschadet haben. Außer weniger christlicher Pilgergruppen fährt derzeit kaum jemand nach Israel - ein Urlaub in Ägypten, der Türkei oder auf den kanarischen Inseln käme ja auch auch wesentlich billiger (bzw. man erhält mehr für das bezahlte Geld). Bliebe hinzuzfügen, daß selbst US-amerikanische jüdische, durchaus zionistische Organisationen im Jahre 2001 ihre Jugendreisen eher nach Costa Rica als nach Israel organisierten.

Über Israels militärische Zurückhaltung im ersten Jahr der sog. 2. Intifada siehe nachfolgenden Essay in englischer Sprache, veröffentlicht in der Jerusalem Post.


Auszüge aus einem Artikel von Brigitte Scherer: Wahrheit
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (01.11.2001), Nr. 254, R 1

Zum ersten Mal in seiner touristischen Geschichte sah sich Südafrika in der Rolle des friedvollen Refugiums in einer unfriedlichen Umgebung, zu dem die Urlauber strömen und die Fluggesellschaften ihre Ferienjets umlenken. Wer wollte da so spielverderberisch von den Bomben islamistischer Terroristen in Kapstadt reden, die im vorigen Jahr Schlagzeilen machten, oder vielleicht gar Thabo Mbeki zitieren? Noch im August [2001] hatte der südafrikanische Präsident im Fernsehen die allgegenwärtige Gewalt in seinem Land beklagt.
Südafrika gilt als einer der Staaten mit der höchsten Kriminalitätsrate der Welt. Das bedeutet nicht, daß Urlauber, sofern sie sich aus den Brennpunkten der Städte heraushalten, im Einzelfall gefährdet wären. Aber zu einem statistisch ebenso geringen oder noch viel geringerem Maß wären sie es auch in Florida, in der Karibik, im Nahen Osten oder an allen anderen Zielen, die jetzt aus Angst gemieden werden.


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Stand: 6. November 2001